Geburtstag
Heute feiert einer Geburtstag dem man die Geburt schon übel nehmen kann: Der Vulkan. Vor einem Jahr saßen wir am 13.09.21 gemütlich in Deutschland bei Gästen aus La Palma, wurden sehr verwöhnt und dann mit der Nachricht konfrontiert, es sei ein neuer Vulkan ausgebrochen. Wir wussten da noch nicht genau wo und dachten - wie vermutlich die meisten Menschen welche die Erdbeben zuvor schon mitbekommen hatten - es sei im Süden der Insel - oder doch wenigstens auf der anderen Inselseite. Die meisten Beben hatte man schon vorher lokalisiert zwischen Mazo und Fuencaliente. Die Gegend nennt sich Malpais - übersetzt "schlechtes Land". Es ist dort sehr felsig und steinig und für die Landwirtschaft mit großem Aufwand verbunden um es urbar zu machen. Es gibt dort wenige kleine Orte und wenn es dort passiert wäre, so wären erheblich weniger Menschen betroffen gewesen. Sicher, die hätten das auch nicht gut gefunden, aber so war die Katastrophe noch viel größer und kostenintensiver. Wenn wir ehrlich sind, wir haben einen Ausbruch nicht in der Nähe des San Juan erwartet, da dessen Ausbruch auch noch nicht so lange her war. Zu der Zeit des damaligen Ausbruchs war die Gegend um Las Manchas lange nicht so besiedelt wie nun vor diesem Ausbruch. Das war wohl auch ein Grund, warum sich die Bewohner dort relativ sicher fühlten.
Der Grund für diese "Umleitung" war wohl die (von den Experten nicht erkennbar/messbar) im Untergrund befindliche Erdspalte bzw. Röhre in Richtung Westen - also auf die andere Inselseite - durch welche die Magma wohl besser aufsteigen konnte, als auf der Ostseite im beschriebenen Gebiet. Der Vulkan hat viel genommen, aber er hat auch ein neues Gebirge und eine Unmenge Dünger gegeben. Angesichts des Schadens wollen wir uns nun nicht dafür bedanken, sondern registrieren es nur.
Eindruücklich in Erinnerung wird uns bleiben, dass die bei uns evakuierte ältere Dame einer befreundeten, palmerischen Familie, jeden Morgen auf unseren Wassertank ging und von dort aus auf den Lavafluss schaute, welcher sich täglich weiter ausbreitete und ihr Haus bedrohte. Gott sei Dank erkaltete die Lava irgendwann auf der Nordseite und der Lavafluss kam ca. 10 m vor ihrem Grundstück und Haus zum Stillstand. Man kann es kaum nachvollziehen, was in der Frau vorgegangen sein muss und das über mehrere Wochen - begleitet von immer neuen Horrornachrichten. Sie hat ihr ganzes Leben auf diesem Stück Erde gelebt und gegärtnert. Man steht da, sieht das Unheil kommen und kann nichts mehr machen...... Im Februar konnte sie wieder zurück in ihr Haus, hat jetzt aber am Gartenende eine dunkle "Lavamauer". Sicher wird auch die irgendwann mit Flechten, Moosen und kleinen Sträuchern grün werden. Wenn man aber schon gut in den 70igern ist, wird es zeitlich sehr eng um es noch zu erleben.