Vulkan

13.10.2021

Wir hatten einige Tage Pause gemacht - leider das Monster nicht. Wir hatten gehofft, dass sich der neue Lavastrom mit dem alten vereinigen würde und so nicht so viele Häuser betroffen sein würden. Das war leider vergeblich gehofft. Er maschierte über große Teile des dortigen sog. "Industriegebietes" und beschädigte die Blocksteinfabrik erheblich sowie die danebenliegende Mülldeponie. In der Presse und div. Publikationen ist immer die Rede von der "Zementfabrik" , aber die haben noch nie auch nur einen Sack Zement hergestellt. Natürlich brauchen sie zur Herstellung der Blocksteine Zement, aber dieser kommt per Schiff auf die Insel.  Daher ist auch die Begründung mit der Zerstörung der "Zementfabrik" für die neue, erweiterte Evakuierung ziemlicher Stuss. Von den dort lagernden Blocksteinen und Stahlmatten geht kaum eine besondere Gefährdung aus. Wir waren schon oft auf dem Gelände und haben nie besonders brennbare Materialien gesehen. Warum ist man nicht ehrlich und sagt, von der danebenliegenden Mülldeponie geht die Gefährung aus, eben durch die nun unkontrollierte Verbrennung aller möglichen, dort lagernden Materialien. Da ist dann schon eine Evakuierung der Nachbarn berechtigt. Wenn uns dieser Vulkan eines gelehrt hat, so ist es bestimmt nicht alles zu glauben was berichtet wird, sondern selber zu recherchieren und hin und wieder mal zu hinterfragen. Wenn wir die Presse sehen, welche mit Riesenteleskopen in sicherer Entfernung stehen und möglichst nach Sonnenuntergang Bilder vom Vulkan und den Lavaströmen machen um sie dann zu veröffentlichen, so ist das sehr durchsichtig: Man will schlimme Bilder liefern und Feuer vor dem Nachthimmel macht sich nun mal gut... Dann noch die gestrige TV-Meldung von den 120 Beben in 2 Tagen. OK - wenn ich auch das kleinste, nicht spürbare Beben dazu zähle, kann das stimmen. Wenn man diese Zahl so stehen lässt und nicht erwähnt, dass nur ca. 4 Beben spürbar waren (davon ist nichts zusammengefallen) dann hat man das nächste, unseriöse Beispiel. Die Aufzählung lässt sich noch eine Weile fortsetzen. Ganz besonders wollen wir dem übermittelten Eindruck widersprechen, die ganze - oder wenigstens doch die halbe Insel sei kaputt. Es sind jetzt gerade einmal ca. 1,3 % der Landmasse betroffen. und man kann sehr wohl auf der Insel Urlaub machen  - vielleicht wegen der Asche und der Geräuschkulisse im Moment nicht bei uns, aber der Nordwesten, Norden, Osten und teilweise der Süden sind nicht betroffen. Sicher ist wegen der Asche die Flugsituation an manchen Tagen eingeschränkt, aber grundsätzlich geht in den beschriebenen Gebieten das Leben seinen normalen Gang und das jetzt, Tag für Tag...

Kommen wir zu etwas Positiven: Von Betroffenen, welche leider Ihr Haus verloren haben, erfuhren wir, dass angekündigt sein soll, es würden die "Hausgeschädigten" mit 70 % der Versicherungssumme entschädigt. Die Nichtversicherten würden diese 70 % vom Staat erhalten. Diese 70 % werfen  nun allerdings wieder Fragen auf. Z.B. 70 % von was? Katasterwert - Verkehrswert?  Wir selber sind versichert und wenn wir betroffen wären (kann ja vielleicht noch kommen...) würden wir bei 70 % von der Versicherung aber sicher anfangen uns zu streiten. Es wurde übrigens erzählt, dass auch die Versicherungen sich letztlich die 70 % vom Staat holen würden. So wirklich begreifen können wir das nicht - oder führen die nun die gezahlten Versicherungsprämen im Gegenzug an den Staat ab, denn der wäre ja der eigentliche Versicherer gewesen...aber vielleicht gibt es da ja "gewisse Verbindungen"?

"Unsere Palmeros": Wenn Sie die Insel lieben und wenigstens die Flugsituation sich stabilisiert hat, besuchen Sie Ihre und unsere Lieblingsinsel - egal wo. Sie helfen so den Palmeros in dieser für sie schlimmen Situation! Viele werden arbeitslos sein und die Insel kann jeden Euro dringend gebrauchen. Bitte nicht verschieben wenn irgendwie möglich. Danke!

Wenn Sie ein Urlaubsangebot annehmen, vertreiben Sie auch keinen Evakuierten, denn erstens, wenn Sie kommen, werden diejenigen, welche zurück in ihre Häuser können schon ausgezogen sein und zweitens, die leider Begtroffenen, welche ihr Haus verloren haben, sind wirklich überwiegend bei der Familie oder Freunden untergekommen oder direkt schon auf einer anderen Insel, denn sehr viele haben auf anderen Inseln Familie.